143 Jahre Bauunternehmung …
Dazu gehören zuverlässige Mitarbeiter, qualitativ einwandfreie Handwerksarbeit sowie die reibungslose Zusammenarbeit mit erfahrenen Architekten.
Vor allem aber: zufriedene Kunden, deren individuelle Wünsche jederzeit berücksichtigt werden.
Sie machen gleichzeitig deutlich, dass die wesentlichen Anforderungen an einen Handwerksbetrieb auch heute noch bestehen:
Unermüdlicher Einsatz, Qualitätsarbeit und absolute Zuverlässigkeit sind im Maurerhandwerk gefragter denn je.
Unsere Vorfahren – Unsere Erfahrung
Nicolaus jedenfalls traute sich. Mit 20 Jahren fühlte er sich reif für den Schritt in die Selbstständigkeit. Am 1. April 1875 erfolgte der Eintrag in die Handwerksrolle: Maurermeister Nicolas Knoop gründete das Bauunternehmen Knoop – der Startschuss für eine eindrucksvolle Firmen- und Familiengeschichte war gegeben.
Präzise Unterlagen zur Firmengründung sind leider nicht mehr vorhanden, aber der mündlichen Überlieferung darf vertraut werden. 1880 entstand das eigene Haus – natürlich ein Schmuckstück – am Altengammer Hausdeich, das 1903 nach einem großen Brand wieder aufgebaut werden musste.
Und auch die Firma wuchs. Gleichzeitig sprach sich der Ruf von Nicolaus als umsichtiger und erfahrener Maurermeister ganz offentsichtlich herum. Als sachverständiger Taxator für Hochbauten war er weit über Altengamme hinaus tätig.
Viel Freizeit wird in den damaligen Zeiten nicht geblieben sein. Immerhin: Verantwortung für seine Gemeinde wollte er schon noch übernehmen und schloss sich der Freiwilligen Feuerwehr an.
Der erste Beleg für die Firmengründung stammt übrigens aus dem Jahre 1886:
Die Eintragung im Adressbuch (Niederwärts 12) als Maurermeister!
Auch bei Ernst Knoop kann es in seinem Leben nicht langweilig gewesen sein. Als Taxator der Hamburger Feuerkasse, als zeitweiliger Vorsitzender der Sparkasse Altengamme, als Mitglied im Kriegerverein, der Freiwilligen Feuerwehr und des Schützenvereins und nicht zuletzt – als Ehemann und Vater von 7 Kindern – waren seine Tage bestimmt ausgelastet.
Die Firma kam weiter voran. Natürlich ist der damalige Arbeitsalltag nicht mit heutigen Tagesabläufen vergleichbar. Alles ging noch gemütlicher zu:
„Es waren umständliche Zeiten. Alles wurde zu Fuß erledigt, jeder musste mit seinem Geschirrbündel sehen, wie er zur Arbeit kam …
Die Materialbeschaffung war auch nicht ganz einfach. Telefon gab es nicht. Jede Woche kamen die Lieferanten, nahmen Bestellungen für die ganze Woche auf und lieferten dann mit Pferd und Wagen …
Zum Mauern gab es Stückkalk, der gelöscht werden musste und in eine Grube eingesumpft wurde, mindestens 14 Tage vor Gebrauch …
….. Rote Steine gab es nur als Handstrichsteine im Klein- und Klosterformat, die an der Luft getrocknet wurden …. Eine Ziegelei war hier ganz in der Nähe am Gammer Weg … Gearbeitet wurde nur im Sommer, die Steine mussten vor Beginn des Winters trocken sein, da sie sonst bei Frost auseinanderbrachen …. Im Jahre 1903 brach eine große Brandkatastrophe aus, der mindestens 20 Wohnhäuser zum Opfer fielen. Die große Mengen an Steinen konnte die Ziegelei nicht mehr beschaffen. Sie mussten aus dem Alten Land per Schiff herbeigeholt und mit Pferd und Wagen zur Baustelle gebracht werden …..“
Erinnerte sich Jahrzehnte später Sohn Walter, der das Unternehmen 1935 übernehmen sollte.
Nach kurzem Gastspiel bei einer Hamburger Firma kehrt Walter Knoop 1931 wieder in den Familienbetrieb zurück. Vier Jahre später (Sohn Egon ist schon geboren) muss er bereits den Betrieb übernehmen, da Vater Ernst verstirbt. Aufgrund seiner Ingenieurstätigkeit wird ihm auch der Meistertitel im Mauerhandwerk übertragen. Mehr noch: 1937 erhält er die Befugnis, als Architekt zu arbeiten.
Doch die Auswirkungen des Krieges machen auch vor den Knoops nicht halt. 1940 wird Walter zum Kriegsdienst eingezogen, der Betrieb muss ruhen. Erst 1947 kehrt das Familienoberhaupt aus der Gefangenschaft zurück.
Von nun an geht es aber mit Volldampf voran. Nach und nach wächst die Firma, ein kleiner Fuhrpark entsteht und mehr und mehr private und gewerbliche Bauten zeugen von den vielfältigen Aktivitäten des Bauunternehmens.
In einem Bericht der Bergedorfer Zeitung heißt es anlässlich des 75jährigen Firmenbestehens:
„… In der langen Zeit, in der das Geschäft besteht, ist mancher schöner Bau entstanden und legt Zeugnis davon ab, was guter Handwerksgeist vollbringen kann. Neben vielen anderen Bauten befinden sich darunter auch die Volksschule Altengamme-Deich, das Pastorat in Altengamme und der Bahnhof Borghorst. Auch viele der im Jahr 1903 von der größten Brandkatastrophe in Altengamme heimgesuchten Wohnhäuser und Bauernhäuser – ungefähr 20 – wurden von der Firma Knoop wiederhergestellt.“
Und über den Firmenchef liest man:
„… Er selber, wie auch die Vorgänger in seinem Geschäft, haben stets ihren Stolz darin gesetzt, für sich selbst nur ihre Arbeit sprechen zu lassen. Möge es ihm weiterhin vergönnt sein, den von seinen Vorfahren gegründeten Betrieb in guter Gesundheit weiterzuführen.“
Und natürlich hat er Ehrgeiz. Bereits 1957 macht er seinen Meister und kann umso mehr dafür sorgen, dass sich das Geschäft stark ausweitet. Ein Jahr später erfolgt die Hochzeit mit Gisela, einer geborenen Puttfarcken, und wenn es auch nicht sofort mit dem Nachwuchs klappt, gibt es 1962 gleich doppelten Grund zur Freude: Am 5. Januar kommen Ria und Carmen zur Welt!
Vater Walter mag 1966 nicht mehr. Aus Altersgründen übergibt er die Firmenleitung am 1. Januar beruhigt Egon.
Die Bauunternehmung Knoop besteht alle konjunkturbedingten Höhen und Tiefen. Anlässlich des 100jährigen Bestehens kann Egon Knoop in seiner Ansprache mit ein wenig Stolz darauf verweisen, dass es auch in mageren Zeiten gelang, den Mitarbeiterstamm zu halten.
Dass bei der Firma Knoop erstklassige Handwerksarbeit abgeliefert wird, zeigt sich nicht nur in den verschiedensten Bauten, sondern wird auch durch diverse Auszeichnungen belegt. Immer wieder erreichen Mitarbeiter der Firma beste Platzierungen bei Landeswettbewerben der Handwerkskammer. Und auch mit dem Betriebsklima scheint es bei den Knoops zu stimmen. Firmenzugehörigkeiten von über 30 Jahren sind keine Seltenheit, desöfteren arbeiten sogar Väter und Söhne gleichzeitig als Gesellen in der Firma, die 1982 zur GmbH umgewandelt wird.
Egon Knoop ist mit Leib und Seele Altengammer. Sein größtes Engagement gilt dabei dem Sport. Es gibt wohl kaum eine Mannschaft, die im Laufe der Jahrzehnte nicht Unterstützung erfahren hat. Aber auch der Gesamtverein liegt Egon immer am Herzen. Ob Turnhallenbau an der Kirchenstegel oder Platzeinweihung am Gammer Weg – in irgendeiner Form setzte sich der Bauunternehmer immer ganz besonders für den SVA ein. Und es wird nicht allzuviele Heimspiele der Ligamannschaft gegeben haben, die ohne Egons Anwesenheit stattfanden.
Als gelernter Modellbauer kommt Harald aus dem Handwerk. Zunächst arbeitet er ab 1986 drei Jahre als Geselle in der Firma Knoop. 1987 absolviert er erfolgreich den Kranführerlehrgang und 1990 wird ihm der Meisterbrief des Maurerhandwerks ausgehändigt. Bereits 1986 und 1988 schenkten Carmen und Harald mit Christoph und Thorsten Egon zwei Enkelkinder, wovon später Thorsten in die Fußstapfen von Harald treten sollte.
Spätestens jetzt ist Schwiegervater überzeugt: Hier ist jemand herangewachsen, der die Bereitschaft und Fähigkeit hat, das Unternehmen weiterzuführen. Vom 1. Januar 1991 an fungiert Harald als zweiter Geschäftsführer der GmbH. Zu zweit werden nun die Geschicke der Firma geleitet, und auch Harald ruht sich nicht auf seinem Titel aus. Sein SIVV-Schein als Befähigungsnachweis für Betonsanierung ist nur ein Beispiel, dass sich die Firma Knoop auf neue Anforderungen einzustellen weiß.
Am 01. April 2000 feierte das Bauunternehmen Egon Knoop Ihr Firmenjubiläum und blickte stolz auf 125 Jahre Familientradition im Unternehmen zurück.
Seit dem 01. April 2007 erhält Harald Hilfe auf den Baustellen durch Iven Dahms, der an diesem Tage seinen Meisterbrief erhielt.
Neu beschäftigt bei uns im Fliesenbereich seit dem 01. September 2008 ist Thorsten Scheer als Landessieger von Hamburg im Fliesenhandwerk.
Am 01.01.2013 verlässt Harald Scheer die Knoop Bauunternehmung GmbH, um als Gebäudeenergieberater „Der Vierländer“ selbständig sowie unabhängig zu sein, und übergibt diese an seinen Sohn Thorsten Johannes Henry Scheer.
Thorsten stieß als Landessieger des Fliesenhandwerks als Geselle zum Bauunternehmen hinzu. Aufgrund seiner sehr guten Leistungen in der Ausbildung konnte er die Meisterschule sofort beginnen, welche er im August 2012 erfolgreich abgeschlossen hat.
Nach dem Meister war für Thorsten noch nicht Schluss und begann direkt im Anschluss die Fortbildung zum „Geprüften Betriebswirt des Handwerks“, der höchsten handwerklichen Bildungsstufe, welche er erfolgreich im April 2013 abschloss.
Seit 01.01.2013 ist Thorsten Scheer, gemeinsam mit seiner Mutter Carmen Scheer, Geschäftsführer der Knoop Bauunternehmung GmbH.
Die Zukunft des Unternehmens bleibt somit durch den Einstieg in familiären Händen.
Seit 2014 engagiert sich Thorsten Scheer ehrenamtlich um die Nachwuchsgewinnung im Handwerk mit weiteren „Jungmeistern“ aus dem Kreis Begedorf. Zudem ist Thorsten stellv. Mitglied, der Arbeitgebervertretung, des Gesellenprüfungsausschusses im Fliesen-, Platten- u. Mosaiklegerhandwerk.